Glossar Bei der Erstellung des Businessplans und der Beschäftigung mit der entsprechenden Fachliteratur stößt der angehende Gründer auf ein ganz spezifisches Vokabular. Um die Annäherung an die Sprache der Finanzexperten zu erleichtern, werden die wichtigsten Begriffe hier erklärt: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Abschreibungen Anschaffungskosten für langfristig nutzbare Wirtschaftsgüter (z.B. PCs), die aus steuerlichen Gründen auf eine Anzahl von Jahren verteilt werden können. Abschöpfungsstrategie Ein Preis wird so hoch angesetzt, dass ein möglichst hoher Gewinn erzielt werden kann (möglich bei innovativen Produkten oder geringer Konkurrenz). Auch Skimmingstrategie genannt. Gegenbegriff: Penetrationsstrategie. Accelerator Inkubator Added Value Wertzuwachs durch Betreuung und Einbringung von Know-how in ein Unternehmen. Aktiva Vermögenswerte eines Unternehmens, Umlaufvermögen und Anlagevermögen – sie bilden die Aktivseite der Bilanz. Alleinstellungsmerkmal Eine unverwechselbare Eigenschaft eines Produktes oder einer Dienstleistung, die einen hohen Kundennutzen verspricht und den Wiedererkennungswert des Unternehmens erhöht (engl. USP: Unique Selling Proposition). Amortisationsdauer Zeitraum bis zur Deckung der laufenden Betriebs- und Anschaffungskosten durch Erlöse, wichtig für Investitionsentscheidungen. Anlagevermögen Vermögensgegenstände, die dem Betrieb zur mehrmaligen, sukzessiven oder kontinuierlichen Nutzung dienen, sie befinden sich auf der aktiven Seite der Bilanz (Gegenbegriff: Umlaufvermögen). Aufwand Während eines Abrechnungszeitraums getätigte Ausgaben für verbrauchte Güter, Dienstleistungen und öffentliche Abgaben. Sie werden in der Erfolgsrechnung den Erträgen gegenübergestellt. nach oben B Basel II Gesetzentwurf zur Neugestaltung des Kreditwesengesetzes, gemäß den geltenden EU-Richtlinien, der zum 1. Januar 2007 in Kraft treten wird. Damit wird den Banken eine individuellere Risikobewertung (Rating) der Kreditnehmer ermöglicht. Benchmarking Ausrichtung am Besten (innerhalb des Unternehmens selbst, innerhalb der Branche oder branchenübergreifend – dann best practice genannt). Best Case Szenario, bei dem alle Plangrößen der Unternehmensplanung gleichzeitig ihren günstigsten Wert annehmen („bester Fall“). Gegenbegriff: Worst Case, siehe auch Normal Case. Best Practice Optimale Lösungen oder Verfahrensweisen, die die Voraussetzungen für Spitzenleistungen schaffen und als Vorbilder dienen können. Beteiligungsvertrag Die vertraglich geregelte Überlassung finanzieller Mittel für einen begrenzten Zeitraum durch professionelle Investoren an junge Unternehmen, häufig verbunden mit einer aktiven Beteiligung an der Geschäftsleitung des betreffenden Unternehmens. Bilanz Gesetzlich vorgeschriebenes Berechnungsschema zur Aufstellung des Vermögens (Aktiva) und der Außenstände (Passiva) Branding Markenentwicklung mit dem Ziel, sich von den Wettbewerbsprodukten eindeutig zu unterscheiden (Alleinstellungsmerkmal). Break-Even Gewinnschwelle. Zeitpunkt, an dem das Unternehmen die Gewinnzone erreicht hat. Burn Rate Monatlicher oder jährlicher Liquiditätsbedarf eines Unternehmens. Business Angel Vermögende Einzelpersonen, die Unternehmer in der Gründungsphase mit Know-how und Kapital unterstützen. Businessplan Unternehmenskonzept („Geschäftsplan“), das besonders für mögliche Investoren prägnante Informationen zum Geschäftsziel, Führungsteam und betriebswirtschaftliche Analysen enthält. Buy Back Rückkauf von Unternehmensanteilen von Beteiligungsgesellschaften durch die ursprünglichen Gesellschafter (Exit). nach oben C Corporate Identity Einheitliche Gestaltung des Erscheinungsbildes eines Unternehmens auf allen Kommunikationsebenen. nach oben D Due Diligence Prüfung und Bewertung eines Unternehmens im Rahmen einer geschäftlichen Transaktion durch einen potentiellen Investor. nach oben E Eigenkapital Besteht aus dem Stammkapital, aus Kapital- und Gewinnrücklagen der Bilanz sowie aus Stillen Beteiligungen (Gegenbegriff: Fremdkapital). Elevator Pitch Kurzpräsentation eines Kapital suchenden Unternehmens, mit der es sich in drei bis fünf Minuten bei möglichen Investoren interessant machen kann (drei bis fünf Minuten = Dauer einer Fahrt mit dem Aufzug – engl. elevator). Equity Story Darstellung der Erfolgsaussichten und deren Grundlagen für mögliche Investoren. Erfolgsrechnung Für einen Abrechnungszeitraum werden erhaltene Einnahmen für Güter oder Dienstleistungen (Erträge) den Ausgaben für verbrauchte Güter, Dienstleistungen und öffentliche Abgaben (Aufwand) gegenübergestellt, um den Gewinn oder Verlust für das Unternehmen zu berechnen. Erträge Während eines Abrechnungszeitraums erhaltene Einnahmen für Güter oder Dienstleistungen. Sie werden in der Erfolgsrechnung dem Aufwand gegenübergestellt. Executive Summary Dem Businessplan voraus gestellte Kurzbeschreibung der Geschäftsidee, der Organisation des geplanten Unternehmens, der Marktsituation, der Markteintrittsstrategie sowie der geplanten Finanzierung. Exit Zur Trennung von einem Unternehmen kann eine Beteiligungsgesellschaft verschiedene Maßnahmen durchführen, wie den Verkauf der Anteile an der Börse oder an andere Unternehmen, Buy Back oder Secondary Purchase. nach oben F Feasibility Study Machbarkeitsstudie. First Mover Advantage Vorteil des Erstanbieters eines neuen Produktes oder eines existierenden Produktes in einem neuen Markt (Abschöpfungsstrategie). Fremdkapital Besteht aus Kapital (z.B. Kredite), das das Unternehmen an Dritte zurückzahlen muss (Gegenbegriff: Eigenkapital). nach oben G Geldkapital Bankguthaben, Aktienanleihen oder liquide Mittel eines Unternehmens, die für Investitionen eingesetzt werden können. Gegenbegriff: Sachkapital. Geschäftsmodell Erläutert die Geschäftsidee und deren organisatorische und wirtschaftliche Umsetzung. nach oben H Hands on Der Investor gewährt eine aktive Unterstützung des Managements, über die Mitwirkung in Beiräten und Aufsichtsräten hinaus, um dadurch eine Wertsteigerung zu erreichen. nach oben I Inkubator(„Brutkasten“) Unterstützung erfolgreicher Start-ups durch Geld, Betreuung bei der Unternehmensgründung und -führung sowie durch Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur (Büros, Labore, IT-Ausstattung, etc.) nach oben J Joint Venture Kooperation mit einem anderen Unternehmen, die zeitlich und auf bestimmte Projekte begrenzt ist. nach oben K KennzahlenZahlen, die verschiedene unternehmensrelevante Größen in ein sinnvolles Verhältnis zueinander setzen. nach oben L Letter of Intent Absichtserklärung eines Investors, sich an einem Unternehmen zu beteiligen. nach oben M Machbarkeitsstudie Analysiert die technische und wirtschaftliche Durchführbarkeit eines Projektes (Feasibility Study). Make-or-Buy Die strategische Entscheidung eines Unternehmens, Produkte oder Dienstleistungen selbst zu herzustellen oder zu erbringen (make) oder von Dritten einzukaufen (buy). Marktsegment Ein Teilbereich des Marktes, der sich durch eine spezifische Angebots-Nachfrage-Konstellation definiert. Meilenstein Erfolgreicher Abschluss einer definierten Aufgabe zu einem festgesetzten Zeitpunkt. nach oben N Normal Case Szenario, bei dem alle Plangrößen der Unternehmensplanung ihren wahrscheinlichsten Wert annehmen („Normalfall“). Siehe auch: Best Case und Worst Case. nach oben O Outsourcing Verlagerung bestimmter Unternehmensprozesse in die Verantwortung Dritter. nach oben P Penetrationsstrategie Durch besonders niedrige Preise soll ein großer Anteil des Marktes durchdrungen werden. Gegenbegriff: Abschöpfungsstrategie. nach oben Q nach oben R Rating Einschätzung der Fähigkeit eines Unternehmens, seinen Zahlungsverpflichtungen termingerecht nachkommen zu können. Rendite Verhältnis des Gewinns zum ursprünglich investierten Kapital. Rendite-Schwankungs-Koeffizient Das individuelle Risiko eines Unternehmens im Verhältnis zum Gesamtmarkt. Return on Investment Kennzahl, die die Rendite des investierten Kapitals messen soll. nach oben S Sachkapital Die gesamten Betriebsmittel eines Unternehmens. Gegenbegriff: Geldkapital. Secondary Purchase Verkauf von Unternehmensanteilen von Beteiligungsgesellschaften an andere Beteiligungsgesellschaften oder Investoren (Exit). Seed Phase Gründungsphase eines Unternehmens, bis einige Monate nach Markteintritt. Skimmingstrategie Abschöpfungsstrategie. Soft Money Von Familie, Bekannten, Stiftungen oder vom Staat zur Verfügung gestelltes Kapital, für das kein Renditezwang besteht. Start-up Unternehmen nach der ersten Gründungsphase, nicht älter als ein- oder zwei Jahre. SWOT-Analyse (Strength-Weaknesses-Opportunities-Threats) Analyse der Stärken und Schwächen des Unternehmenskonzeptes sowie der Chancen und Gefahren des Marktsegmentes. nach oben T Term Sheet Vorvertrag nach oben U Umlaufvermögen Vermögensgegenstände, die dem Betrieb nur vorübergehend zur Verfügung stehen (Vorräte, Bargeld, etc.), sie befinden sich auf der aktiven Seite der Bilanz (Gegenbegriff: Anlagevermögen). USP Unique Selling Proposition (Alleinstellungsmerkmal) nach oben V Venture Capital Wagnis- oder Risikokapital, gegen Abgabe von Unternehmensanteilen zur Unternehmensfinanzierung an Venture-Capital-Gesellschaften, die sich besonders auf junge Unternehmen mit großem Wachstumspotential spezialisiert haben. Die Venture-Capital-Gesellschaften werden dadurch zum haftenden Partner des Unternehmensgründers, tragen dessen Risiko mit und partizipieren am Erfolg. Vorvertrag Vertrag, in dem die wesentlichen Punkte einer Unternehmensbeteiligung festgelegt werden. Ergibt die Detailprüfung dann keine wertmindernden Erkenntnisse, werden diese Punkte in den endgültigen Beteiligungsvertrag übernommen (Term Sheet). nach oben W Win-Win-Situation Alle Beteiligten ziehen einen gerecht verteilten Nutzen aus den gegebenen Verhältnissen. Worst Case Szenario, bei dem alle Plangrößen der Unternehmensplanung gleichzeitig ihren ungünstigsten Wert annehmen („schlechtester Fall“). Gegenbegriff: Best Case, siehe auch Normal Case. nach oben X nach oben Y nach oben Z nach oben