Gründerstory KD Pumpen Im Interview mit Doris Korthaus Gründerin, KD Pumpen Liebe Doris,KD Pumpen hat beim KUER Businessplan Wettbewerb 2020 den 1. Platz gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!Gerne möchten wir Dich und KD Pumpen näher kennenlernen. Wer bist Du und was macht KD Pumpen?Deutscher Nachhaltigkeitspreis Tag 1Mein Name ist Doris Korthaus und ich bin eine der Gründerinnen von KD Pumpen. Unser Startup fokussiert sich auf ressourcenschonende und nachhaltige Pumpentechnik für die Umwelt- und Entsorgungsindustrie. Unsere patentgeschützten Entwicklungen werden dort eingesetzt, wo der Verschleiß in Prozessanlagen besonders hoch ist (z.B. in Biogas-, Kläranlagen oder in der Petrochemie). In der Konsequenz wird die Lebensdauer der Pumpen auf das Drei- bis Sechsfache gesteigert. Nachhaltige Lösungen werden so mit wirtschaftlichen Verbesserungen kombiniert. Was ist die Besonderheit Deiner Gründungsidee?Die Vision von KD Pumpen ist es, qualitativ gute und langlebige Produkte auch für Anwendungen mit besonders hohen Verschleißraten zur Verfügung stellen zu können. Unser Hauptaugenmerk liegt also auf der Ressourceneffizienz solcher Pumpen, welche beim Einsatz unserer Technik um das Drei- bis Sechsfache gesteigert wird. Dazu wollen wir neben unseren Eigenentwicklungen auch zusätzliche digitale Lösungen nutzen. Für den Kunden hat dies gleich mehrere Vorteile: Zum einen spart er Geld und Zeit, die er sonst mit der Wartung seiner Pumpen verbringen müsste; zum anderen kann der die Prozesse seiner gesamten Anlage optimieren, da Pumpen häufig den kritischen Pfad in Prozessanlagen bilden. Was sind Eure ersten beruflichen Erfolge?Aktuell führen wir einen Proof-of-Value durch, bei denen eine Nullserie unserer Pumptechnik in verschiedenen Anlagen in Langzeittests eingesetzt werden. Zudem gab es bisher viel Resonanz potentieller Kunden und Kaufinteresse. Auch das Gewinnen einiger Gründerpreise hat uns im Verfolgen unserer Idee bestärkt und weiter motiviert. Wie ist Dein beruflicher Werdegang?Ich habe Maschinenbau an der FH Südwestfalen studiert und dort im vergangenen Jahr mein Masterstudium erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen meiner Bachelor-Abschlussarbeit hatte ich die Möglichkeit, mich mit verschleißintensiven Pumpen zu beschäftigen und eine Lösung für das Problem zu entwickeln. Seitdem hat mich das Thema „gepackt“ und nicht mehr los gelassen. Was war für Dich der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?Einer der Auslöser war der Erhalt eines Förderpreises meiner Hochschule, der vom jemanden aus dem Pumpenbereich gestiftet worden ist. Die äußerst positive Resonanz eines Branchenkenners hat mich das Potential der entwickelten Lösung erkennen lassen und motiviert mich bis heute. Zudem habe ich schon während des Studium mit dem Gedanken an eine selbst gestaltete Karriere gespielt. Was war / ist Eure größte Herausforderung und wie habt ihr diese gemeistert?Zu den größeren Herausforderungen zählte sicherlich das Finden von Gründungspartner, welche sich für die Gründungsidee genauso begeistern können und mit denen man sich gemeinsam etwas aufbauen möchte. Darüber war sicherlich das Finden von Projektpartnern entscheidend, bei denen unsere Pumpen nun im Testing eingesetzt werden. Welches sind aus Eurer Sicht die größten Herausforderungen von Start-ups aus den KUER Branchen (Klima, Umwelt, Energieeffizienz, Ressourcenschonung) generell?Neben dem allgemeinen Trend zu „grünen“ Themen ist eine der Herausforderungen, diese Themen nachhaltig zu verankern und ihre Bedeutung dauerhaft zu etablieren. Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschonung bedeuten auch, seine eigene Idee immer wieder auf den reellen Nachhaltigkeitswert zu prüfen und ein Geschäftsmodell zu entwickeln, in welchem nachhaltige Ideen in der Gesellschaft akzeptiert werden und zudem einen Mehrwert mit sich bringen. Ihr habt im Dezember 2020 den 1. Platz beim KUER Businessplan Wettbewerb 2020 gewonnen.Warum habt Ihr Euch entschlossen, an dem Wettbewerb teilzunehmen? Zur Teilnahme am Wettbewerb hat sich unser Startup entschlossen, da es neben einem tollen Mentoring durch das KUER Netzwerk auch einen thematischen Fokus bietet. Gerade für GreenTech-Startups ist dies wichtig. Der Fokus direkt für unsere Branche (Umweltwirtschaft) war sehr passgenau. Zudem stehe ich mit einigen Teilnehmern der letzten Wettbewerbsrunde in Kontakt, von denen mir die Teilnahme sehr ans Herz gelegt worden ist. In den fünf Monaten des Wettbewerbs stand Euch ein persönlicher Mentor zur Seite und unterstützte beim Schreiben des Businessplans. Mehr als 100 Experten stehen den Teams im KUER Netzwerk zur Seite. Wie verlief die Zusammenarbeit? Was hast du aus dem Mentoring / mitgenommen? KUER hat uns einen wunderbaren Mentor zur Seite gestellt, welcher uns neben vielen Tipps auch bei unseren Alltagsproblemen aktiv unterstützt hat, beispielsweise durch die Bereitstellung seines Netzwerks. Auch KUER hat in ähnlicher Weise unterstützt, beispielsweise bei der Suche nach weiteren Projektpartnern und der Kontaktvermittlung zu KMUs. Auch aus den durchgeführten Workshops und Feedback-Runden haben wir einiges für unser Geschäftsmodell mitgenommen und konnten uns während der Wettbewerbsphase weiter entwickeln. Mit unserem Mentor stehen wir auch über den Wettbewerb hinaus in Kontakt. Welche Bedeutung haben Netzwerke, wie das von KUER.NRW für Euch als Start-ups? Wie habt ihr es im Wettbewerb genutzt? Wie bereits erwähnt, konnten wir potentielle Projektpartner sowie Industriekontakt durch KUER herstellen. Netzwerke haben unserer Erfahrung nach einen hohen Stellenwert für Startups, insbesondere branchenspezifische Netzwerke. Während des Wettbewerbs konnten wir die Netzwerke neben unserer Suche nach Projektpartnern auch zur Erweiterung des eigenen Netzwerks und für unsere beginnende Investorensuche nutzen. Was könnt ihr teilnehmenden Teams raten? Wie kann man den Wettbewerb bestmöglich für sich nutzen? Wir haben durch die aktive Umsetzung unseres Businessplan und Geschäftsmodells nach der ersten Phase viel unserer bisherigen Arbeit reflektieren und neu ausrichten können. Hier war das Feedback zu unserem ersten Entwurf eines Businessplans sehr hilfreich. Ansonsten haben wir regelmäßige Meetups mit unserem Mentor gehabt und ihn um aktives Feedback gebeten. Was aufgrund der Coronakrise leider nicht so gut möglich war, war die Vernetzung mit den anderen teilnehmenden Startups. Bei unserer (coronabedingt leider einzigen) gemeinsamen Präsenzveranstaltung konnte man merken, dass es eine tolle Gruppendynamik zwischen den einzelnen Gründern gibt. Wofür werdet Ihr das Preisgeld nutzen?Wir werden unser Preisgeld für unsere aktuelle Predictive Maintenance-Entwicklung einsetzen können. Liebe Doris, vielen Dank für das Interview!